
Die Geschichte von Paul Celan, Martin Heidegger und ihrer unmöglichen Begegnung
Ein langjähriger Antisemit und der einzige Holocaust-Überlebende seiner Familie: Drei Mal begegneten sich Paul Celan und Martin Heidegger gegen Ende der turbulenten 1960er-Jahre zu Spaziergängen, zu Vorträgen, zum Kaffee, zu Gesprächen.
Was verband einen der wirkungsmächtigsten deutschen Philosophen und den bedeutendsten jüdischen Lyriker deutscher Sprache im 20. Jahrhundert? Celan selbst hat uns mit Todtnauberg, einem seiner bekanntesten Gedichte, wichtige Hinweise dazu gegeben.
Die schwierigen Treffen des Dichters mit dem einflussreichen Denker, von denen meist nur das erste bekannt ist, sind in der deutschen Geistesgeschichte einzigartig. Hans-Peter Kunisch erzählt sie so dicht, so anschaulich und so genau wie noch nie. Auf der Basis akribischer Recherchen und von Gesprächen mit bisher unbekannten Zeitzeugen.
Dabei werden auch wichtige neue Erkenntnisse zur Entstehung der „Todesfuge“ gewonnen, zum Grund von Celans Selbstmord, aber auch zum früheren, eindrucksvollen Parallelversuch Herbert Marcuses, des späteren Philosophen der 68er-Bewegung, mit seinem einstigen Lehrer Heidegger ins Reine zu kommen.